Wie organisationale Strukturen Fehlentscheidungen verhindern. Warum eine positive Haltung und Führung gerade in Krisen von Bedeutung ist.
Auf den ersten Blick scheint Unternehmenserfolg in Krisen von schnellen Entscheidungen und einheitlich-klarer Linie ohne Abweichler abzuhängen.
In Krisenzeiten ist Widerspruch behindernd. Andere Sichten kosten Zeit und Geld. Diskussionen sind anstrengend und lösen Stress aus. Uniformität und Gehorsam vermeiden Stress. Das auf den ersten Blick….
Doch sind es nicht gerade diese Zeiten, die besonderes Nachdenken und Reflexion erfordern? Sollte hier nicht Abwägen von Argumenten gerade stattfinden?
Prominente Bespiele von Fehlentscheidungen gibt es genügend. Insbesondere von Gruppen, die uniform zu einer Entscheidung gekommen sind. In denen eine andere Sicht nicht zugelassen war. Sehr schön ist, sich historische Fehlentscheidungen vorzunehmen.
Die Invasion JFKs 1961 in der Schweinebucht in Kuba wird von Wirtschaftspsychologen gerne immer wieder beleuchtet. JFK hat sich auf die in der Gruppe gebildete Meinung gestützt. So kam es zu einem der größten Desaster der amerikanischen Geschichte.
Wir sprechen vom Phänomen des „Groups Thinking“.Group Thinking nach Irving Janis (1982) ist eine Folge von Selbstüberschätzung, Uniformitätsdruck und Engstirnigkeit von Gruppen.
Mangelnde Diversität, falscher Gehorsam, Entscheidungen als Gruppe gerade in politischen Gremien und mangelnder Mut führen in so manchem Fall zu Fehlentscheidungen.
Die Fehlentscheidung von JFK war auf mehrere falsche Annahmen zurückzuführen.
Wie kommt es zu solchen Gruppenphänomenen?
Ein sehr wichtiger Punkt liegt im organisationalen Bereich. Gruppen, die sich durch autoritäre Führung, Fehlen von Entscheidungsprozessregeln und Gleichheit im ideologisch-sozialen Hintergrund auszeichnen, sind hier besonders gefährdet.
Diversität ist hier eine große Chance, die unbedingt genutzt werden sollte. In Unternehmen wie in Wirtschaft. Diversität führt zu anderen Sichten, verhindert engstirnige Entscheidungen und uniforme Handlungen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Szenario. In Zeiten von Stress führt Group Thinking zur Stressreduktion.
Wie kann nun in Krisenzeiten ein hoher Anteil richtiger Entscheidungen erreicht werden?
Grundlage und wichtige Voraussetzung für das Zulassen von Abweichungen ist die Stärkenorientierung. Diejenigen Führungskräfte und Entscheider, die in unterschiedlichen Stärken den Schlüssel zum Erfolg sehen, haben eine geringe Fehlerwahrscheinlichkeit bei Entscheidungen. Sie lassen gerade in Umbruchzeiten andere Sichten zu und hören aktiv zu.
Die positive Psychologie fördert die Stärkenorientierung. Die Nutzung der Stärken jedes Einzelnen und die positive Haltung im Umgang mit anderen. Übertragen auf die Ökonomie sprechen wir von positiver Organisationsentwicklung und positiver Führung.
Diversität ist somit ein Faktor wirtschaftlichen und politischen Erfolgs.
Als Organisations- und Kulturgestalter können wir die Weichen hierfür stellen.
Positive Organisation und Führung sind hier Schlüsselkomponenten.